Überblick: Förderungen für Digitalisierungsprojekte

Während die Tiroler Digitalisierungsförderung darauf abzielt, bislang analoge Unternehmensprozesse zu digitalisieren, geht es bei der Wirtschaftsförderung um die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren. Aber auch dabei kann Digitalisierung eine zentrale Rolle spielen. In diesem Beitrag versuche ich ein Überblick über Fördermöglichkeiten im Bereich der Digitalisierung zu geben.

Tiroler Digitalisierungsförderung

Bei der Tiroler Digitalisierungsförderung handelt es sich um ein Förderprogramm der Tiroler Landesregierung das sich dezidiert dem Thema Digitalisierung widmet. Im Gegensatz zur Innovationsförderung bzw. Wirtschaftsförderung (siehe unten) geht es dabei NICHT um die Entwicklung neuer (digitaler) Produkte und Dienstleistungen sondern vielmehr um die Einführung von digitalen Lösungen im eigenen Unternehmen. Der Fördergeber unterscheidet hier zwischen „kleinen“ und „großen“ Digitalisierungsprojekten. Welche Projektgröße die richtige ist, lässt sich in einem ersten Gespräch schnell feststellen.

Unabhängig von der Größe können bei der Digitalisierungsförderung Tirol folgende Tätigkeiten/Leistungen gefördert werden:

• Interne und externe Personalkosten im Zusammenhang mit der Planung von Digitalisierungsvorhaben stehen bis zu einem Betrag (=Zuschuss) von EUR 25.000,– bei einer Förderquote von bis zu 50%.
• Externe Kosten im Zusammenhang mit der Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben stehen bis zu einem Betrag (=Zuschuss) von EUR 100.000,– bei einer Förderquote von bis zu 10%.
• Kosten die im Zusammenhang mit Schulung und Weiterbildung von Mitarbeitern im Kontext der Digitalisierung stehen bis zu einem Betrag (=Zuschuss) von EUR 25.000,– bei einer Förderquote von bis zu 50%.

Detaillierte Infos und Hintergründe dazu finden sich in meinem Blogbeitrag zur Tiroler Digitalisierungsförderung

Förderung für digitale Leuchtturmprojekte

Ziel dieser Förderschiene ist es, Leuchtturmprojekte im Bereich der digitalen Transformation zu unterstützen. Im Gegensatz zu den oben genannten Förderungen wird dabei ein einmaliges Vorhaben im Kontext der Digitalisierung unterstützt, welches besondere Bedeutung für eine konkrete Region bzw. Branche hat. Konkret sollen Leuchtturmprojekte dazu dienen, die Möglichkeiten und Vorteile der Digitalisierung für eine Region bzw. Branche aufzuzeigen. Die Förderquote beträgt bis zu 100% (30% für Unternehmen) und der Zuschuss ist mit maximal EUR 200.000,– begrenzt. In einem gesonderten Artikel habe ich alle wichtigen Infos zur Förderung digitaler Leuchtturmprojekte aufgearbeitet.

AWS KMU.DIGITAL

Neben der Tiroler Digitalisierungsförderung gibt es auch das bundesweite Programm KMU.DIGITAL der Austria Wirtschaftsservice. Dieses unterscheidet sich insbesondere auf Grund der verpflichtenden Einbindung von Digitalisierungsberater:innen sowie den geringeren Fördersummen vom Tiroler Fördermodell. Meine bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Tiroler Digitalisierungsförderung meist besser zu den Anforderungen heimischer KMU passt. In einem separaten Beitrag wird die KMU.DIGITAL Förderung der AWS näher beleuchtet.

Tiroler Wirtschaftsförderung und Digitalisierung

Wenn es nicht um die Einführung einer digitalen Technologie im eigenen Unternehmen geht, sondern um die Entwicklung von digitalen Produkten, dann ist weiterhin die Tiroler Wirtschaftsförderung das richtige Instrument. Hier gibt es konkret folgende Möglichkeiten:

• Initiativprojekt: Dabei werden kleinere Entwicklungs- und Vorprojekte sowie Machbarkeitsstudien gefördert. Die Förderquote beträgt 75% und der maximale Zuschuss ist mit EUR 7.500,– begrenzt.
• FEI Einzelprojekt: Im Gegensatz zum Initiativprojekt ist das Ziel eines FEI Einzelprojektes die Entwicklung von neuen Produkten, Dienstleistungen und Verfahren. Die Förderquote liegt bei 40% und der Zuschuss ist mit EUR 40.000,– gedeckelt.
• FEI Kooperationsprojekt: Im Grunde handelt es sich dabei um das gleiche Konzept wie beim Einzelprojekt, mit dem Unterschied, dass hier nicht ein einzelnes Unternehmen einreicht, sondern ein Konsortium aus mindestens drei Partnern, Die Förderquote beträgt 50% und einem der Zuschuss ist mit EUR 15ß.000,– begrenzt.

Aber auch bei nationalen Förderangebote wie dem FFG Basisprogramm Kleinprojekt können Vorhaben aus dem Bereich der Digitalisierung eingereicht werden, sofern diese einen ausreichen hohen Innovationsgehalt, ein entsprechendes Entwicklungsrisiko sowie einen gewissen Forschungsbezug aufweisen.

Tiroler Beratungsförderung

Bei der Tiroler Beratungsförderung steht (wie der Name bereits vermuten lässt) die Inanspruchnahme von Leistungen eines externen Beraters im Mittelpunkt. Gefördert werden dabei neben Beratungsleistungen zum Thema Digitalisierung auch Beratungen aus den Bereichen Unternehmensberatung, Jungunternehmerberatung und strategische Unternehmensplanung, Innovations- und Technologieberatung, Innovationsmanagement, technisch-organisatorische Beratung sowie Qualitätsmanagement. Die Förderquote liegt bei 50% (in besonderen Fällen sogar bis zu 80%). In Summe können jährlich maximal EUR 3.500,– an Beratungsförderung beansprucht werden.

Noch Fragen?

Je mehr Fördermöglichkeiten es gibt, desto komplexer und schwieriger wird es, das richtige Programm für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Daher mein Tipp: Vereinbaren wir einen gemeinsamen Termin für ein unverbindliches und kostenloses Vorgespräch. Dabei erfährst du viele Details bzw. Hintergrundinfos und bekommst konkrete Empfehlungen von mir mit auf den Weg!